Sardinien
10-14 Tage / ca. 750 km
Beste Reisezeit: Mai bis Juni oder September bis Oktober
Ankunft in Cagliari und Übernahme des Wohnmobils
Ihre Reise beginnt in Cagliari an der Südküste, wo Sie Ihr Wohnmobil entgegennehmen.
Cagliari – Costa Rei
Tagesetappe: ca. 50 km
Routenvorschlag: Cagliari – Villasimíus – Costa Rei
Erstes Etappenziel ist die Costa Rei, im Süden der Ostküste Sardiniens. Auf unserer Route fahren wir von Cagliari daher in östlicher Richtung aus der Stadt heraus und dann entlang der Küste auf der Provinzstrasse SP17 nach Villasimíus. Von dort geht es nun in nördlicher Richtung auf der SP19.
Weiter geht es etwas abseits der Küste auf der Staatstrasse 125var in Richtung Castiadas, bereits nahe der für ihre Traumstrände bekannten Costa Rei gelegen. Von dort aus geht es stets in Küstennähe bis an die Costa Rei.
Als landschaftlich reizvoller Zwischenstopp mit den ersten Traumstränden dieser Route empfiehlt sich der Naturpark um das Capo Carbonara, südlich von Villasimíus. Entlang der wenige Kilometer nördlich anschliessenden Costa Rei gibt es im gleichnamigen Küstenort eine grössere Auswahl an Campingplätzen und touristischer Infrastruktur. Ebenfalls empfehlenswert ist der Strandabschnitt noch etwas weiter nördlich bei Capo Ferrato und Porto Corallo.
Costa Rei – Orosei
Tagesetappe: ca. 180 km
Routenvorschlag: Costa Rei – Muravera – Tertenia – Tortolì – Dorgali – Orosei
Heute folgt eine längere Tagesetappe in Richtung Norden. Dabei fahren wir zunächst abseits der ursprünglichen, teils unzugänglichen Ostküste durch das Pardu-Tal, queren den küstennahen Gebirgsrücken der Ogliastra und fahren hinunter nach Tortolì, wieder auf Meereshöhe. Ab Tortolì geht es merklich bergauf in Richtung der über 900 Meter hohen Passhöhe des Genna Cruxi und über Dorgali wieder hinunter ans Meer bei Orosei. Die malerische Altstadt mit bunten Häuserfassaden lädt zum Verweilen ein. Campingplätze finden sich etwas weiter südlich bei Cala Gonone und etwas weiter nördlich bei Sos Alinos.
Arbatax, nahe Tortolì ist ein kleiner Fährhafen an der Ogliastra-Küste. Das ehemalige Fischerdorf ist bekannt für seine roten Felsen. Etwas weiter nördlich, bei Santa Maria Navarrese, wird die Küste spektakulärer. Von der Golgo-Hochfläche bei Baunei (Abzweigung nach rechts von der Staatsstrasse 125) führt ein beliebter Wanderweg an die Cala Goloritzé, ein weiteres Highlight und eine der „vielen schönsten“ Buchten und Strände Sardiniens.
Bei Urzulei, im Ortsteil Giustizieri, unweit der Passstrasse, kommen Liebhaber von Schafs- und Ziegenkäse auf ihre Kosten in der Käserei (Caseificio) Gruthas. Wer die Nacht in kühler Bergluft bei Käse und Wein verbringen will, beendet diese Etappe vorzeitig, wenige Kilometer später auf einer Hochebene am Campingplatz Sosta Silana.
Orosei – Olbia
Tagesetappe: ca. 80 km
Routenvorschlag: Orosei – Siniscola – Olbia
Von Orosei fahren wir auf der Staatstrasse 125 weiter entlang der Ostküste – teils etwas oberhalb, teils in unmittelbarer Küstennähe – in Richtung Olbia. Auf dieser Strecke liegt auch der 10 km lange, weisse Strand von La Caletta, der bis nach Santa Lucia reicht. Olbia, mit ca. 58,000 Einwohnern viertgrösste Stadt Sardiniens, liegt am gleichnamigen Golf von Olbia, der zum Tyrrhenischen Meer gehört. Olbia hiess lange Zeit, vom Mittelalter bis 1939, Terranova und wird von den Einheimischen auf Sardisch weiterhin Terranòa genannt. Die beschauliche Innenstadt mit der Haupteinkaufsstrasse Corso Umberto ist der Gegenpol zu den in der Hauptsaison stark befahrenen Hauptverkehrsadern. Die Hafenpromenade ist zugleich Einkaufsmeile, typisch mediterrane enge Gassen finden sich etwas abseits.
Auf der 246 m hohen Punta Casteddu steht die Befestigung Cabu Abbas mit herrlichem Ausblick und einer Nuraghe, einer Besonderheit der sardischen Geschichte. Nuraghen sind prähistorische und frühgeschichtliche Turmbauten, die vermutlich als Kultstätten dienten. Vom Stadtteil Osseddu fährt man über eine Betonstrasse weiter und erreicht dann einen Platz mit einem Brunnen. Von hier aus geht es zu Fuss noch ungefähr 400 Meter weiter bergauf.
Olbia – Palau
Tagesetappe: ca. 60 km
Routenvorschlag: Olbia – Porto Cervo – Palau
Auf dieser Etappe entdecken Sie die Costa Smeralda mit dem Jetset-Tummelplatz Porto Cervo. Ab Porto Cervo nehmen Sie am besten die Route entlang der bildschönen Küste, vorbei an Cala Bitta, umrunden die Bucht von Arzachena und in Richtung Cannigione, ein hübscher Badeort. Nach einigen Kilometern erreichen Sie Palau, ein kleiner Hafenort und Ausgangspunkt zu den Maddalena-Inseln.
Lohnenswert ist ein Ausflug zum vorgelagerten Inselarchipel der Maddalena-Inseln (regelmässige Fährverbindungen ab Palau).
Von Palau aus lohnt die Besichtigung des nahen Capo d´Orso, das in einem grossen vom Wind geformten Felsen gipfelt, dessen Umrisse an einen Bären erinnern. Ein weiteres Ziel unweit von Palau ist die Punta Sardegna mit den kleinen Stränden von Porto Rafael.
Palau – Alghero
Tagesetappe: ca. 170 km
Routenvorschlag: Palau – Telti – Calangianus – Tempio Pausania – Castelsardo – Sassari – Alghero
Heute fahren Sie zunächst nach Telti, beliebter Ausgangspunkt zum 1362 m hohen Aussichtsgipfel Punta Sa Beritta. Weiter geht es nach Calangianus und von dort auf der kurvenreichen Panoramastrasse nach Tempio Pausania. Diese Gegend ist bekannt für die Korkproduktion. In Castelsardo erreichen Sie die raue Nordwestküste Sardiniens. Der vom Kastell der Aragonier beherrschte Ort liegt an einem felsigen Kap. Die gut erhaltene Stadtmauer und die schmalen Treppengassen machen den Reiz von Castelsardo aus.
Der weitere Verlauf dieser Tagesetappe führt über Sassari, der mit rund 128,000 Einwohnern zweitgrössten Stadt Sardiniens. Die Stadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, im Einflussbereich der mächtigen Seemacht Genua und des Königreichs Aragon und gehörte fast zweieinhalb Jahrhunderte zum neu formierten Königreich Spanien. 1718 wurde ganz Sardinien als Königreich mit dem Herzogtum Savoyen vereinigt, dessen Herrscher 1860 Könige des neuen Nationalstaats Italien wurden, der sich auf der Piazza d´Italia in Sassari stolz präsentiert.
Das Ziel dieser Etappe ist Alghero. Ein Teil der heute knapp 44,000 Einwohner spricht immer noch einen katalanischen Dialekt, da Kolonisten aus Barcelona die Stadt im 14. Jahrhundert besiedelten. Die Altstadt verfügt daher über viele mittelalterliche Baudenkmäler, die typisch sind für Städte auf dem Gebiet der ehemaligen Krone von Aragon. Dicke Mauern umschliessen die Altstadt, die auf einem Felsvorsprung liegt. Schmale Gassen und Steinstufen führen zu den Plätzen und Kirchen. Entdecken Sie zu Fuss eine der schönsten Altstädte Sardiniens mit netten Geschäften, dem Hafen und dem besonderen sardischen Flair.
Das Museo Nazionale G. A. Sanna an der Via Roma in Sassari auf Sardinien zeigt in erster Linie archäologische Funde aus Grabungen am Ort der römischen Kolonie Turris Libyssonis, dem heutigen Porto Torres.
Besuchen Sie auch das Capo Caccia (ca. 20 km nordwestlich von Alghero), ein wuchtiger Felsen, der steil ins Meer abfällt, und die Palmavera-Nuraghe (ca. 11 km westlich von Alghero). Die Küste Algheros ist auch für ihre Korallen bekannt.
Alghero – Oristano
Tagesetappe: ca. 100 km
Routenvorschlag: Alghero – Bosa – Cuglieri – Oristano
Die Fahrt geht heute entlang der Küstenstrasse zunächst zur malerischen Stadt Bosa an der Mündung des Flusses Temo. In der Nähe des Stadtzentrums liegt der besonders saubere Strand von Bosa Marina. Weiter geht es über Cuglieri mit seiner interessanten Kirche nach Oristano mit knapp 32,000 Einwohnern. Das heutige Etappenziel liegt in einer Lagunenlandschaft nahe der Küste. Hier mündet der Tirso, der längste Fluss Sardiniens ins Meer. Wegen seiner Überschwemmungen wird er auch der „sardische Nil“ genannt. Die Altstadt von Oristano ist sehenswert und auch bekannt für die lokale Weinsorte Vernaccia. Sehenswert ist der Dom, der ab 1228 errichtet und später mehrmals um- und ausgebaut wurde. Wenige Kilometer entfernt locken erneut lange weisse Sandstrände und das kristallklare Mittelmeer.
Die Fahrt mit dem kleinen „Grünen Zug“ Trenino Verde führt von Bosa Marina nach Macomer, an den Stränden von Pedras Nieddas vorbei, das Tal des Flusses Abba Mala hinauf und schliesslich in Richtung Modolo, Tresnuraghes und Sindia.
Nahe Oristano (ca. 20 km westlich) bietet sich ein Abstecher zu den Ausgrabungsstätten von Tharros an, den Resten einer antiken Stadt, auf dem teilweise nur 100 m breiten Südzipfel der Sinis-Halbinsel, auf der auch viele Nuraghen zu sehen sind.
Oristano – Cagliari
Tagesetappe: ca. 120 km
Routenvorschlag: Oristano – Guspini – Villacidro – Cagliari
Der direkte Weg würde über die Staatstrasse 131 (E25) führen, wir wählen die reizvollere Nebenstrecke über Guspini und Villacidro, das sich als letzter Zwischenstopp empfiehlt. Unweit des Ortes ist einer der schönsten und spektakulärsten Wasserfälle Sardiniens zu bestaunen, bevor es zum Ausgangs- und Endpunkt dieser grossen Inselrundfahrt nach Cagliari geht.
Wenn es die Reiseplanung zulässt, bietet die geschäftige Universitätsstadt Cagliari mit vielen Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten einen schönen Ausklang Ihres Sardinienurlaubs. Vom lebhaften Hafenviertel steigen Sie hinauf in die obere Altstadt mit dem imposanten Dom, den vier Türmen der mittelalterlichen Befestigungsanlage und der Bastion San Remy mit Aussichtsterrasse. Verschiedene Museen und der botanische Garten mit archäologischer Fundstätte bieten vielfältige Eindrücke. Neben dem italientypisch attraktiven Gastronomieangebot empfiehlt sich ein Besuch des Fisch- und Gemüsemarkts an der Via Francesco Cocco Ortu, eine echte kulinarische Einkaufsmeile mit allen Köstlichkeiten, die Sardinien zu bieten hat.